Spurensuche by König, Gerdi

Meine Arbeiten beziehen ihre Wirkkraft aus dem Spannungsfeld zwischen überwiegend abstrahierten kontrastreichen Farb-Form-Kompositionen und der Konzentration auf Figürliches. Ich sehe meine Werke als Erinnerungsbilder, die aus der Seele aufsteigen und Erfahrenes oder Gesehenes in verarbeiteter Form als neue Realität auf die Leinwand bringen. Meist finden sich die Ursprünge der Themen in politisch oder gesellschaftlich geprägten zwischenmenschlichen Bezügen, deren Geschichte die Kompositionen facettenreich und hintergründig erzählen. Intuitiv entwickle ich dabei in zahlreichen, experimentell bearbeiteten Schichten einen strukturierten Malgrund, der den Ursprung für ein neues Bildmotiv darstellt, das in diesem Gefüge Gestalt annimmt. Beim Betrachten dieser Arbeiten wird schnell klar, dass der Entwicklungsprozess eines solchen Werkes ein aus zahlreichen Schritten aufgebauter, wachsender sein muss. Denn fast wirken die Kompositionen so, als ob eine Weiterentwicklung möglich wäre, so sehr meint man die Bewegung, die ständige Veränderung der einzelnen Strukturen zu fühlen. Dabei kommt dem Betrachter eine bedeutsame Rolle zu. Er sieht, entwickelt, interpretiert und spürt das Bild, dessen Arbeitsspuren auf der Leinwand nicht selten als Spuren, die das Leben hinterlässt, gefühlt werden.

The effect of my oeuvre is based on the interplay of mainly abstracted high-contrast color/shape compositions and the focus on representational aspects. I consider my artistic work a visualization of memories originating from the soul; processed experience and visual impressions appear on the canvas in form of a new reality. Most of my themes have their origin in interpersonal references with a political or social background. The compositions tell the respective stories in a multi-facetted and subtle way. My intuition guides the development of a structured background made of numerous experimentally processed layers which provides the basis of a new motive taking shape in this structure. In contemplating my oeuvre the onlooker quickly realizes that its development process definitely consists of many subsequent steps. The compositions almost seem to provide an opportunity to develop them further; at least this is the impression of movement and continuous change conveyed by the individual structures. The traces of work on canvas thus can often be interpreted as traces left by life as such.

Gerdi König

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